30 Jahre Meister
Heute genau vor 30 Jahren, am 13. Oktober 1987, legte ich die Meisterprüfung im Goldschmiedehandwerk an der Handwerkskammer Bremen ab, Anlaß für die eine oder andere Erinnerung:
Damals war der „Meister“ Voraussetzung für die Eröffnung einer eigenen Werkstatt und zugleich Bedingung, seinerseits ausbilden zu dürfen. Hatte man die 3½-jährige Lehrzeit erfolgreich durchlaufen und mindestens 5 Jahre in einer Meisterwerkstatt als Geselle gearbeitet, konnte man sich zur Prüfung anmelden.
Diese bestand aus den beiden praktischen Teilen – ein frei entworfenes Meisterstück sowie einer vorgegebenen Arbeitsprobe – und den theoretischen Teilen, i.e. Fachkunde, Wirtschaftskunde, Buchhaltung und Pädagogik.
Heute morgen fiel mir beim Durchblättern alter Unterlagen die technische Zeichnung für die Arbeitsprobe in die Hand. Anders als beim Meisterstück, das man ja selbst entworfen und entwickelt hatte, wußte man im Fall der Arbeitsprobe nicht, was einen erwartet, außer daß es schwierig werden würde. Ein Anhänger in 925er Silber, zu fertigen in fremder Werkstatt und recht kompliziert: eine konkav aufgetiefte, kreisförmige Fläche, vergadert, in die unten rechts ein merkwürdig geformtes Teil eingepaßt werden mußte, mit Bohrungen für Edelsteine versehen, „á jour“ gesägt, viele Lötungen, alles dabei; von der Aufhängung oben ganz zu schweigen. Nach 8 Stunden sollte es fertig sein, maßgenau, sauber etc.
Hier ein Blick auf das Arbeitsblatt: